Deutschland will die Energiewende. Die Kosten dafür soll der Osten nicht allein tragen.

Wie eine aktuelle Studie der TU Dresden und der Energieforen Leipzig ergab, könnten die Ostdeutschen künftig besonders stark bei den Stromgebühren zur Kasse gebeten werden. Grund sind die Kosten für den Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende. Sachsen macht sich jetzt stark dagegen. Bislang sieht die Regelung vor, dass die Kosten für den Ausbau die Verbraucher in den jeweiligen Baugebieten zahlen müssen. Dies würde für die Regionen Ostdeutschlands besonders teuer werden. Denn hier stehen viele Windräder und Solarparks, deren Strom aber im Westen benötigt und verbraucht wird, so dass teure Energietrassen errichtet werden müssen, die den Strom an Ort und Stelle bringen. Beglichen werden die Baukosten über die so genannten Netzentgelte, die im Osten bereits jetzt im Durchschnitt mit 8 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde rund zwei Cent höher als im Westen liegen. „Da die Energiewende eine gesamtstaatliche Aufgabe ist, wäre es nur sachgerecht und fair, auch die Netzentgelte bundesweit einheitlich zu regeln und nicht einzelne Regionen besonders zu belasten“, so Tillich, der das Problem zur Chefsache erklärte. Der Vorschlag aus Sachsen soll im Herbst im Bundesrat zur Sprache kommen. Ziel ist eine Regelung wie bei der Finanzierung neuer Windparks auf dem Meer. Diese werden bereits heute bundesweit umgelegt.