In Sachsen stiegen die Preise in den vergangenen Jahren für Wohngebäude um 24 Prozent.

Die enormen Preissteigerungen im Bausegment machen Bauherren deutschlandweit zu schaffen. Großkonzerne wie Ikea wollen in der Bundesrepublik expandieren, werden aber von zu hohen Baukosten ausgebremst. Wie die Immobilien Zeitung berichtet, liegen die Angebote der Baufirmen zum Teil 20 Prozent über dem, was Ikea vor einem Jahr budgetiert habe. Auch der Wohnungsbau ist davon erheblich betroffen. Eine Auswertung der Objektdatenbank des Baukosteninformationszentrums (BKI) Deutscher Architektenkammern zeigt, dass die Herstellungskosten bis zu 24 Prozent höher liegen, als es der Baukostenindex vorsieht. Wer bei Investments zögert, verschenkt damit bares Geld.

Seit 2010 sind die Normalherstellungskosten (NHK) für Standardwohnimmobilien – d.h. Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen oder Doppelhaushälften – stärker gestiegen, als es der Baukostenindex nahelegt. Auch im Freistaat Sachsen ist die Entwicklung deutlich spürbar. Hier stiegen die Preise für Wohngebäude seit 2010 um rund ein Viertel an. Besonders betroffen: Schwarmstädte wie Leipzig. Die Stadt wächst und mit ihr die Geburtenzahlen, doch aufgrund des städtischen Baubooms mangelt es an Handwerkern, während zugleich die Preise für Bau- und Sanierungsmaßnahmen steigen.

Trotz Mehrkosten haben Kapitalanleger gute Aussichten auf Renditen. Allein 590.337 Personen hatten zum Ende des vergangenen Jahres laut Melderegister ihren Hauptwohnsitz in der Messestadt – davon sind 10.807 im Jahr 2017 zugezogen. Setzt sich der Trend fort, scheint das Erreichen der 600.000er Marke bereits in diesem Jahr realistisch. Das zieht hohen Bedarf beim Ausbau von Infrastruktur, Wissenschaft sowie Wohnflächen mit sich, weswegen auch in den kommenden Jahren mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen ist. Allerdings zahlt sich auch Schnelligkeit aus.