Laut Baubürgermeisterin Dubrau lasse sich für Leipziger Wohnungen eine Mietpreisbremse nicht begründen.

Denn der Leipziger Wohnuntgsmarkt ist stabil. Befürchtete Verdrängungsprozesse durch Gentrifizierung seien die große Ausnahme, so Dorothee Dubrau. Laut einem Bericht der LVZ ist sogar die Belastung durch Wohnkosten leicht gesunken. Mussten die Leipziger 2011 rund 16,4 Prozent ihres Einkommens für Miete aufbringen, waren es 2013 nur noch 16 Prozent. Grund dafür sind die steigenden Gehälter in der Messestadt. So kletterte das persönliche Nettoeinkommen eines Leipzigers laut kommunaler Bürgerfrage in den erwähnten drei Jahren um 7,6 Prozent. Das Immobilienportal Immobilien-Scout24 fand zudem heraus, dass in den letzten fünf Jahren die Mieten zwar ebenfalls stiegen – allerdings mit 13 Prozent unter dem bundesdeutschen Mittelwert von 15 Prozent. Damit wird einer Mietpreisbremse (bei Mieterwechsel darf die neue Miete max. 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen) zusätzlicher Nährboden entzogen.

Dass trotz einer Zuwanderung von 10.000 Neubürger pro Jahr bislang die meisten problemlos eine Wohnung fanden, lag an dem vergleichsweise hohen Leerstand der vergangenen Jahre. Aktuelle geht der Trend jedoch in die gegenteilige Richtung. Der Leerstand in Immobilien wird allmählich aufgebraucht. Neubau bzw. die Umnutzung ungenutzer Immobilien aus dem gewerblichen Bereich werden künftig stärker nachgefragt als noch vor fünf Jahren.