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In Deutschen Großstädten gehen Investoren auf Preisjagd um die besten Angebote. Gleichzeitig steigen die Preise. Der Tagesspiegel titelte einmal „Berlin wird das New York Europas“ – gemeint war allerdings weniger die kulturelle Bewegung oder Geschäftsviertel mit architektonischen Highlights, sondern vielmehr die horrenden Preise für Wohnraum. Denn mittlerweile zahlen Kapitalanleger regelmäßig Summen von mehr als 10.000 Euro pro Quadratmeter in der Deutschen Hauptstadt. Doch wie ist die Situation in Leipzig? Ist der Immobilienmarkt in der sächsischen Metropole ebenso von Preisexplosionen gefährdet?

Statistisch gesehen gibt es an der dynamischen Entwicklung Leipzigs keinen Zweifel. Die Bevölkerungszahlen wachsen weiterhin, die 600.000er Marke rückt in Reichweite und Leipzig wäre nicht Leipzig, wenn die Stadt nicht auch die 700.000er Hürde schon fest im Visier hätte. Im Umkehrschluss geht guter Wohnraum zur Neige und die entsprechenden Preise korrigieren sich von Vermietung zu Vermietung und Wohnviertel zu Wohnviertel ständig neu. Dabei sind Denkmalimmobilien mit gehobenem Wohnraum, wie es auf dem Areal der König-Albert-Residenz der Fall ist, aufgrund günstiger Steuerabschreibungen die heimlichen Perlen am Leipziger Immobilienmarkt. So waren auch bei dem erst kürzlich an die Eigentümer übergebenen Wohnungen von Haus 2 bereits alle Wohnungen vorab verkauft und voll vermietet – ein deutlicher Vertrauensbeweis durch die Anleger. Doch auch sanierungsfähige Denkmäler gibt es nicht im Überfluss. Deshalb weichen Investoren bereits auf den Zweitmarkt aus. Das heißt, Wohnimmobilien, die vor rund 20 Jahren bereits zu damaligen ostdeutschen Verhältnissen saniert wurden und für moderne Ansprüche ebenfalls überholt werden müssen. Nur sind die Steuerabschreibungen für diese Objekte bereits ausgelaufen. Ein entscheidender finanzieller Nachteil bei teilweise gleich starken Vermietungs- und Verkaufsmöglichkeiten.

Bis zu 5.000 Euro pro Quadratmeter werden vereinzelt in Leipzig für denkmalsanierte Objekte ausgegeben. Gilt also auch für die sächsische Messemetropole der gleiche Tenor „arm, aber sexy“, den Klaus Wowereit 2003 in einem Interview in Verbindung für die Stadt Berlin prophezeite? Eher nicht. Denn Leipzig hat einen Vorteil: die Stadt wächst nicht allein. Vielmehr orientiert sich Leipzig an München. Erstklassiger Wirtschaftsstandort, Lebensqualität und optisches Schmankerl. So investieren auch in Leipzig große Unternehmen hunderte Millionen und ebenen die Möglichkeiten für eine facettenreiche Gesellschaft. Ebenso Dienstleister, die ihre Hubs nach Leipzig verlegen. Und natürlich hat auch die Stadt selbst großen Anteil an der Entwicklung und wird tatkräftig vom Land unterstützt, eine entsprechend erstklassige Infrastruktur aufzubauen. Leipzig genießt ein hervorragendes Bildungsniveau, auch dank Universität und diversen Hochschulen mit erstklassigem Ruf.

In Zukunft wird noch mehr passieren – so viel ist sicher. Vor wenigen Wochen verkündete unter anderem BMW mehr als 200 Millionen Euro in den Ausbau des Werkes am Standort Leipzig zu investieren. Gefertigt werden hier Modelle wie BMW 1er, 2er, i3 und i8. Scheinbar liegt für ein bayrisches Traditionsunternehmen auch hier die Verbindung zu Sachsen näher, als vermutet.