Wintergartenhochhaus Leipzig

Kreative Ideen und Produkte aus Leipzig florieren weltweit


Die großen Unternehmen kennt man, doch was passiert eigentlich in der Start-up-Szene Leipzigs? Die Stadt vereint jede Menge kreative Köpfe, die sich in den Hinterhöfen vielleicht schon die nächste große Sensation von morgen ausdenken. Handwerklich hergestellte Produkte oder doch Neuigkeiten aus den Hightech-Schmieden – eins ist sicher: die Ideen und Produkte made in Leipzig verkaufen sich gut, auch über die Grenzen der Stadt hinaus.

Wer in Leipzig die Stadt erkundet, kommt an der alten Baumwollspinnerei im Stadtteil Lindenau nicht vorbei. Das einst 10 Hektar große Werksgelände der größten Spinnerei Kontinentaleuropas beherbergt mittlerweile jede Menge Platz für kreative Köpfe. Neben Galerien, Ateliers, Designern oder Kunstzentren findet sich hier auch das Zuhause des wohl ehrgeizigsten Gründerzentrums der Stadt – dem „SpinLab“. Als Accelerator der privaten Handelshochschule Leipzig HHL gibt es Jungunternehmern Rat und Unterstützung, um es auf eigene Faust zu probieren. Dafür stellt das SpinLab nicht nur sechs Monate lang kostenlos ihre Räume zu Verfügung, sondern liefert vor allem wichtige Kontakte zu Investoren, Mentoren und Sponsoren. Auch die Stadt Leipzig legt 6.000 Euro Startkapital für jede Firma drauf, die es in den begehrten Kreis des SpinLabs schafft. Es gilt als das neue Aushängeschild der Stadt und der einzige Inkubator seiner Art im deutschen Osten.

Einer, der bereits bei den ganz Großen angeklopft hat, ist Max Seelemann. Das Magazin Brand eins Wissen berichtet über den 30-Jährigen, der mit seiner Idee namens „Ulysses“ sogar den Apple Design Award erhielt, eine Trophäe, die während der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC nur an wenige App-Tüftler weltweit verliehen wird. Seit Jahren feilte der Wahl-Leipziger an seinem Texteditor, der vor allem durch extrem reduziertes Design und klarer Optik besticht. Das Programm ist universell auf dem Mac, iPhone und iPad einsetzbar und kann bequem von unterwegs bedient werden. Somit das ideale Werkzeug, um sich als Schriftsteller, Journalist oder Wissenschaftler zu einhundert Prozent auf das Schreiben konzentrieren zu können. Mittlerweile ist Ulysses im Appstore erhältlich und wurde 2013 und 2015 zu den besten Apps des Jahres durch Apple gekrönt.

Ein Geschäft der ganz anderen Art betreibt Sebastian Mühlbauer. Mit einer Werkstatt im Leipziger Tapetenwerk produziert der 34-Jährige im Monat etwa 100 seiner selbst entwickelten „Bastl-Boards“, das heißt verschiedene Modelle eigens entworfenen Skate- und Longboards. Die Bretter werden dabei von Künstlern gestaltet und sind zwischen 75 bis 240 Euro mittlerweile Weltweit zu haben – und äußerst begehrt. Sebastian Mühlbauer kooperiert mit Skateshops in Madrid und Barcelona, in Helsinki, Prag und Warschau sowie London und New York. Der größte Markt des jungen Gründers aber ist Asien, drei Viertel der Produktion gehen heute dorthin.